Schade dass es diesen Beitrag nicht in Videoform gibt. Der TV-Bericht war echt höchst intressant.
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Hersteller scheuen Emulsionstechnik
Die Erfindung von Günther Kramb könnte eigentlich den gesamten Dieselmarkt revolutionieren, sorgt sie doch für wenig Schadstoffe und geringeren Verbrauch. Die Autoindustrie will seine Idee aber nicht. Dennoch hofft der 76-jährige weiterhin, den ganz großen Durchbruch noch selbst zu erleben.
Seit dreizehn Jahren arbeitet der Kraftfahrzeugmeister schon daran, Diesel und Wasser zu mischen. Inzwischen hat er sogar eine eigene Firma gegründet, die Scarabaeus GmbH. Und so funktioniert das Ganze: Aus unterschiedlichen Tanks kommen jeweils Diesel und Wasser, werden dosiert und miteinander "verquirlt". So entsteht eine Emulsion der beiden Flüssigkeiten, die sich normalerweise nicht besonders mögen. Das milchige Gemisch wird dann direkt in den Motor eingespritzt. Der Wasserkern der Dieseltropfen reißt sie bei 2.000 Grad im Zylinder auseinander, das führt zu einer besseren Verteilung und Verbrennung.
Platz findet die Technik unter jeder Motorhaube. Im Kofferraum befindet sich ein kleiner Kanister mit destilliertem Wasser, der regelmäßig aufgefüllt werden muss, im Winter zusätzlich mit Frostschutz. Über eine Leitung wird das Wasser dann mit dem Diesel gemischt. Eingebaut hat der Tüftler das Ganze in einen Fünfer BMW und einen VW Lupo. Die Emulsions-Technik funktioniert vollautomatisch während der Fahrt. Beim Start darf kein Wasser in den Diesel gelangen, weil der Motor erst einmal zünden muss. Während der Fahrt mischt das System dann mit steigender Motorleistung mehr Wasser hinzu.
Die Autohersteller haben Millionen in die Rußfilter-Entwicklung gesteckt und wollen Krambs Erfindung jetzt nicht. Man gibt sich freundlich ablehnend: Das Ganze sei nicht zielführend. Wissenschaftler fällen kein so hartes Urteil und untersuchen die Technologie lieber. Sichtbar ist der Effekt schon am Auspuff, Ruß im Filter nach vier Minuten Dauergas: Schwarz bei normalem Diesel, weiß bei Wasser-Diesel. Für den Pkw bestätigen die Messergebnisse 71 Prozent weniger Ruß, 19 Prozent weniger Stickoxide und auch noch weniger CO2 bei geringerem Verbrauch.
Anderswo bewährt sich die Emulsionstechnologie schon länger, seit sieben Jahren etwa in einem Blockheizkraftwerk. Die Rheinbahn in Düsseldorf testet das neue Verfahren auch in einem Bus, nach einem Jahr mit erfreulicher Bilanz: Keine Einsatzprobleme und acht Prozent weniger Verbrauch. Die Pkw-Hersteller dagegen wollen das System nicht, sehr zum Ärger von Günter Kramb. Zufrieden sind die Scarabaeus-Leute erst, wenn ihre Revolution die Massen ergriffen hat, serienmäßig eingebaut in allen Pkw, genauso wie ABS und Klimaanlage.
Quelle: Rasthaus
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Weiterführende Links:
Pressebericht
http://www.scarabaeus-emulsion.com/3.html
BR-Online